Was vorher noch im Schatten lag,
scheint nun sich zu erhellen.
Goldne Strahlen dringen auch an düstre Stellen,
und die Nacht, sie weicht dem Tag.
Über Hügel klettert die Sonne,
mit grellem Gesicht,
was das Licht als eigen bestimme,
das entbehrt es nicht.
Glitzernder Tau, hinab von grünem Grase,
auf den belebten Erdenboden, in des Morgens Vase.
Ach, so kehrt das Licht nun wieder,
doch bringt es mit sich Schatten,
schläfrig streck ich alle Glieder,
erblick des Lichtes Gatten.
Nur, was sich ergänzt,
das ist auch gegensätzlich,
alles, was so holde glänzt,
ist irgendwo auch hässlich.
So wähl ich nicht das Gute,
begrüß auch nicht das Böse,
die Einheit ist des Glückes Bote,
wehe, wenn sich eins vom andern löse!
Nun schau! Es steigt die Krone des Himmels
in unerreichte Höhen,
so unerreicht, wie der Stolz des Menschen,
sowie des Windes Böen.
Schau! Der Tag schreitet voran!
Tu' es ihm gleich!
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