Mittwoch, 14. September 2011

82.

Das, was keinen Namen hat, ist das Beständige.
Das, was benannt wird, vergeht.

Die Nicht-Sitte ist die wahre Tugend.
Die Sitte ist nur eine Farce.

Die Tat mit Absicht und die Untat
sind die falschen Taten.
Das Tun durch Geschehen ist die richtige Tat.

Richtig und falsch sind unbedeutsam.
allein das Bewusste ist authentisch.

Wort und Sprache leuchten nicht ein,
nur der Sinn ist erleuchtend.

Deshalb:
Lasse die Hülle fallen
und treffe die Mitte.
Lasse Worte verstummen
und ergreife den Sinn.

Die Mitte ist im Inneren.
Im Inneren verblassen die Werte,
den Werte sind radikal
und das Radikale vergeht.

Aller guten Dinge sind drei.
Nicht Links und Rechts; geradeaus.
Nicht Schwarz und Weiß; Grau.
Nicht Gut und Böse; authentisch.
Nicht Hass und Liebe; Hassliebe.
Nicht Tag und Nacht; Dämmerung.
Nicht Vergangenheit und Zukunft; Gegenwart.

Wer die Mitte finden will, der muss auch den mittleren Weg beschreiten.

(Verurteilt mich nicht, die, die Bescheid wissen. Ich bin auch noch nicht angekommen. Und außerdem: das Urteil wäre wieder radikal.)

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