Donnerstag, 26. März 2020

Ammonit.

wo wir zwei gewesen sind
da liegt ein ammonit im stein
jeder baum hat sich gelegt
keiner schläft für sich allein

wo wir zwei gewesen sind
ein tal der stille bleibt zurück
und am rand da schimmert staunen
wie bei unserm ersten blick

es bleibt zurück, zurück
doch wir gehen immer weiter
bleibt zurück, zurück
es wird sonnig bis heiter
es bleibt zurück, zurück
doch es ist nicht so wichtig
das hier ist so richtig

wo wir zwei gewesen sind
da vergraben die sekunden
zugedeckt im tiefsten grund
sich in den sand und bleiben stunden

es bleibt zurück, zurück
doch wir gehen immer weiter
bleibt zurück, zurück
es wird sonnig bis heiter
es bleibt zurück, zurück
doch nichts geht hier verloren
das haben wir geschworen

wo wir zwei gewesen sind
ein tal der stille bleibt zurück
und am rand da schimmert staunen
wie bei unserm ersten blick

Der reservierte Tisch.

Ein dumpfer Dialog
mit festgebissnen Zähnen
Beobachter wähnten sich
in bedauernder Ohnmacht
wären sie geladen.
Geladen nur die Stimmung
Revolver
in der Hand zweier Verwirrter
die sich gemeinsam verirren -
auf der hastigen Reise
keinem begegnet
und doch: so viele Erinnerungen
die wir am selben Tisch
wiederholt speisen werden.

Sonntag, 7. April 2019

Das Bleibende.

Was weiß ich über Liebe
und die Lügen, die du sprichst?
Was weiß ich über Tränen,
wenn du meine Dämme brichst?
Was weiß ich von der Zeit,
wenn sie geht, es dich nicht stört?
Was weiß ich über Liebe,
wenn sie nicht mal mir gehört?

Zähl mir alle Sterne vor
so einzeln, schwach, doch klar,
Lies aus meinen Händen,
wer ich bin in einem Jahr,
Umschließe meine Lippen
und versag mir jede Luft -
Welche Nahrung stellt sie dar
so völlig ohne deinen Duft?

Was weiß ich von den Nächten?
Was weiß ich von dem Licht,
wenn ich warte auf dein Wort
und die Sekunde, die dein Schweigen bricht?
Was weiß ich von Enttäuschung,
was weiß ich gar von dir?
Nur die ganzen Fragen
sind das Bleibende von mir.

Donnerstag, 14. März 2019

Samstag, 2. März 2019

Verdrängung.

Sich dem Drang
widersetzen lassen.
Kaum zu fassen.
Einer, der jeden Morgen
im Gestern erwacht
und einer,
der nicht schläft
ohne die vergessenen Träume.
Zärtlichkeit,
die sich nicht ausspricht.
Kann diese Luft fassen?
Kann diese wachsen?

Freitag, 28. September 2018

Nie genug.

Wenn ich schlafe
bist du da
und mit dir alle Träume
alle Wünsche, alle Süchte
keine Zweifel, keine Ängste
die dich jagen, dich und uns,
und alle Brücken heben
die wir längst gelegt haben
Stein für Stein
für das Immer

Und wenn nicht
auch dann: du bist da
und mit dir alle Blicke
und alle Worte, die wir nicht sagen
und mein zitterndes Herz
das ruht nur, wenn du sprichst
und davon nie genug
nie genug von dir.

Dienstag, 11. September 2018

Nicht bereit zu gehen.

Aus vollem Lauf halt ich nun an
und schau mich um mit offnem Blick:
so viele Bilder vor mir ausgebreitet
ein Du&Ich im Mosaik;
tausend Worte auf Repeat
sind wie ein Song zu dem ich tanze,
jeden Tag im Dauerbeat.
Und wenn ich wieder an dich denke
bin ich nicht bereit zu gehen,
es gibt wohl zu viel Augenblicke
von denen ich träume,
sie noch bald mit dir zu sehen;
mit dir zu atmen, wenn die Luft
in meiner schwachen Lunge stockt;
bei dir zu schweigen, wenn sich der
Moment vor jedem Wort verdeckt;
mit dir zu sein, wie wir wohl sind
und uns das Sein in sich genügt,
weil meine Hand sich ab und an
wirklich toll in deine fügt.

Dienstag, 10. Juli 2018

Wie durch Sand.

Es ist so ein Privileg mit dir zu sein
aus allen Blicken Worte lesen
zu können und dann fallen mir
wohl noch die besten Songzitate ein.
Wenn du auch zu meiner Sprache schweigst
deine Blicke hör' ich auch im Dunkeln
und das, was tief in dir liegt
bedeutet alles, wenn du es zeigst.
Danke - du läufst durch mein Leben wie durch Sand,
von meiner Gischt bis zum letzten Baum
irgendwo dazwischen laufen wir
ein Stück lang Hand in Hand.

Sonntag, 24. Juni 2018

Ungeschehen.

Fast füllt die frische Freiheit
meine lodernden Lungen
wie diese kühle Nachtluft
mit diesem kühnen Nachtduft,
der Hals mit Schal umschlungen,
mein Mantel weht den Füßen nach -
sie reisen schneller weiter
als die Gedanken scheitern -
auch ich, ich scheit're tausendfach
und doch spür' ich ein stures Ziehen
dass es gut ist, was uns bindet
es ist gut, auch wenn es schwindet
weil es bleibt, auch wenn wir fliehen -
rein gar nichts macht es ungeschehen.

Montag, 11. Juni 2018

Einzigartig.

Es sind unsere Sekunden.
Und sie werden wohl ein Leben andauern.
-
Wie du mir gegenüberstehst und ich deine
Lippen immer noch spüren kann.
-
Keine Anderen werden es je gesehen haben,
es je genauso fühlen.
-
Nie trifft ein anderes Ich
auf ein anderes Du.
-
So sind unsere Sekunden gelebt von uns,
für uns,
einzigartig.
Bis der Vorhang fällt.